Pflastersteine verfugen
Auf fast jedem Wohngrundstück werden sie als praktische und ästhetische Elemente zum Bauen verwendet. Gepflasterte Böden fanden schon im Altertum allerhand Verwendung, um den Boden zu belegen. Zwar machen Beton und Asphalt dem Baustoff Konkurrenz, jedoch ist er in der Optik unschlagbar. Damit ein sorgfältig verlegtes Pflaster auch lange ein schönes Ansehen dem Gesamtbild verleiht, muss man die Fugen zwischen den Steinen ordnungsgemäß verfugen, sodass Festigkeit und Beständigkeit garantiert werden können. Dennoch gibt es verschiedenste Materialien, die im Vergleich kostengünstiger, effektiver oder mühelos anzuwenden sind. Dieser Ratgeber klärt auf.
Warum muss man seine Pflastersteine verfugen?
Damit ein Pflaster einwandfrei funktionsfähig ist, muss es eine gewisse Flexibilität aufweisen, sodass bei Belastung eine Ausdehnung stattfinden kann und es nicht zu einer Beschädigung des Bodens kommt. Außerdem ist ein ansehnliches Erscheinungsbild der Pflastersteine dann gewährleistet, wenn die Zwischenräume keinen Platz für Unkräuter bieten und ebenfalls keine Angriffsfläche für Insekten wie Ameisen darstellen. Wer demnach nicht regelmäßig arbeitsintensiv die Spalten mit einem Fugenkratzer reinigen möchte, sollte das passende Fugenmaterial für sein Pflaster auswählen.
Die Vorbereitung
An erster Stelle sollte man an einem Tag Verfugen, an dem das Wetter die besten Bedingungen liefert, sodass ein fehlerfreies und beständiges Ergebnis entsteht. Es sollte weder zu heiß noch zu kalt sein. Ebenso sollten Zeiträume, in denen Frostgefahr besteht vermieden werden. Windstille und regenfreie Tage eignen sich am besten für diese Arbeit.
Falls man lediglich seinen Boden aufbereiten möchte, dann muss man unbedingt die Zwischenräume der Pflastersteine reinigen. Dazu gehören selbstverständlich die Beseitigung von wilden Pflanzen sowie eine angemessene Entfernung von Schmutz und Dreck. Je nach verwendetem Material sollte man auch für die Steine Vorbereitungen treffen, egal ob sie frisch verlegt sind oder die Fugen erneuert werden sollen. Sofern man mit festwerdenden Materialien arbeitet, gilt es die Pflasterfläche ausreichend zu Bewässern. Dabei muss man beachten, dass die Bewässerung lediglich dem Gestein gilt und nicht den Fugen. Daher ist es ratsam auf eine Sprühbenässung in mehreren erfolgenden Abständen zu setzen, sodass sich kein Wasser in den Spalten staut. Sind die Steine ausreichend mit Wasser versorgt, dann kann auch nicht das Risiko bestehen, dass sich das Fugenmaterial als einen Schleier auf die Pflastersteine legt.
Das richtige Material auswählen
Sand oder Quarzsand
Eine gängige und simple Methode um Pflastersteine zu verfugen ist die Verwendung von Sand. Dieser ist jedoch, wie bereits erwähnt, nicht sehr effektiv gegen Unkraut und Insekten. Ebenso bieten bestimmte Sandarten keinen ausreichenden Halt. Vor allem Rundkornsand ist sehr instabil für einen gepflasterten Boden. Quarzsand ist hingegen wirkungsvoller, aber auch kostenintensiver. Mit ihm wird selten im heimischen Garten gearbeitet. Weiterhin gibt es speziellen Fugensand, der einem gewissen Rahmen dem Wachstum von Unkraut strotzen kann, da er sehr fein ist. Einen Nachteil den diese Materialien mit sich bringen, ist die Unbeständigkeit gegen Witterungen. Ein starker Regen kann schnell das Material auswaschen.
Sand-Zement-Gemisch
Eine stabilere Verbindung entsteht, wenn man ein Gemisch mit Zement herstellt. Dabei sollte der Sandanteil bei 3 bis 5 Einheiten liegen und dazu 1 bis 2 Einheiten des Zementbindemittels. Bei feinsandigem Material empfiehlt es sich mehr hinzuzufügen, sodass die Verbindung im Resultat fester wird. Zu Beachten ist jedoch, dass man nicht zu viel Bindemittel beimischen sollte, da Höhere Konzentrationen das Risiko erhöhen, dass die Fugen unter Belastung aufreißen. Daher rät der Handwerker stets dazu, nicht nur ausschließlich Beton oder reinen Mörtel zur Verfugung zu verwenden.
Fugenmörtel
Eine der vom Fachmann favorisierten Verfugungsmaterialien ist spezieller Fugenmörtel. Dieser hat stets einen Zementanteil
, der bei unterschiedlichen Produktherstellern variieren kann. Fugenmörtel bietet den besten Halt bei gepflasterten Böden, während das gesamte Gefüge dennoch anpassungsfähig bleibt. Dieses Material ist im Vergleich am teuersten, hält jedoch den Reinigungsgrad sehr gering und besteht in Anteilen aus Zement.
Integriert in die Zwischenräume wird der Mörtel durch das Schlämmverfahren. Um den Pflastersteinen einen unangenehmen Schleier zu ersparen, ist die erwähnte Bewässerung nicht zu vergessen. Im Schluss wird das Material mit einem Wasserstrahl befeuchtet und kann mit einem Gummischieber in die Fugen eingegliedert werden. Sobald die Aushärtung eingesetzt hat, kann der restliche Mörtel mit einem Besen entfernt werden. Sollten dennoch einzelne Stellen der Zwischenräume nicht richtig verfugt sein, dann müssen diese Schritte erneut und gezielt durchgeführt werden. Aufmerksamkeit sei in jedem Fall den Produktbeschreibungen gegeben, da es Artikel gibt, die für mehrmalige Verwendung nicht geeignet sind.
Einen abschließenden Vorteil, den Fugenmörtel mit sich bringen kann, ist die Wasserdurchlässigkeit. Bei Verzicht auf gewisse Kunststoffzusätze kann dies erzielt werden. Vor allem im Außenbereich sollte Regen auf Pflastersteinen abfließen können. Verfugen mit wasserundurchlässigem Mörtel kann durch Integration eines Abflusssystems kompensiert werden. Wer seinen Garten jedoch ökologisch halten und Kosten sparen möchte, sollte dem Fugenmaterial mehr Bedeutsamkeit beimessen.
Spezielle Anwendungsgebiete
Terrassen
Beim Bauen von Terrassen ist mit das wichtigste das Verfugen. Sollte die Terrasse einem Gefälle unterliegen, dann kann dies entweder kompensiert werden oder man achtet darauf, dass man stets von oben nach unten verfugt. Gerade bei Terrassen ist das Verhindern der Bildung von Pfützen bei Bewässerung zu verhindern, da dies zu fatalen Baufehlern führen
kann. Ein guter Ratgeber empfiehlt bei Terrassen ein wasserundurchlässiges Fugenmaterial. Daher wird nach dem Verlegen Fugenmörtel herkömmlich verwendet. Besonders bei Terrassen eignen sich jedoch gegossene Fugen. Dabei wird ein recht flüssiges Material in die Zwischenräume sorgsam gegossen. Dies ist zum setzen von Akzenten hilfreich. Die Terrasse sollte auch imprägniert werden sehen Sie hierzu auch unser Spezial Thema Terrassenplatten imprägnieren.
Natursteinpflaster
Das geschmackvollste Material zum Pflastern ist der Naturstein. Seine Natürliche Färbung und eventuellen unregelmäßigen Formen kann dem Außenbereich einen unvergleichlichen und warmen Charakter zum Wohnen verleihen. Gerade die Stabilität und Robustheit des Materials machen es so beliebt. Da Natursteinpflaster sehr kostenintensiv in der Anschaffung sein kann, sollte die Verarbeitung fehlerfrei verlaufen. Zuerst sollte die Fläche entstaubt werden. Der Verwendung von herkömmlichen Fugenmörteln spricht auch hier nichts dagegen, dennoch gibt es speziellen Natursteinmörtel, der genau auf dieses Material abgestimmt ein einwandfreies Ergebnis zaubert. Nach der Einarbeitung durch die Schlämmmethode nach vorheriger Bewässerung. können Reste des Fugenmaterials durch ein Fließenwaschbrett behutsam entfernt werden, sodass sich keine Schleier bilden. Für eine unvergleichliche Optik sind diese Mörtel ebenfalls in etlichen Farben erhältlich.